Chemnitz –
Kulturhauptstadt 2025
Baukultur

Es ist die besondere Leidenschaft für ihre Stadt, die das visionäre Team aus städtischen Architek:innen, Landschaftsarchitekt:innen, Stadtplaner:innen und Unternehmer:innen antreibt mit dem Ziel, Chemnitz nachhaltig mitzugestalten. Der Arbeitskreis Chemnitz – Kulturhauptstadt 2025 der Architektenkammer Sachsen unterstützt vom Baukultur für Chemnitz e.V. setzt bis 2025 vielfältige Projekte und Ideen um. Diese greifen an vielen Stellen ineinander und sollen insgesamt dazu beitragen, unentdeckte Qualitäten der Stadt sichtbar werden zu lassen und positive Impulse für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung aufzuzeigen.
Light our Vision – Lichtkunstfestival Chemnitz
Das Lichtkunstfestival „Light our Vision“ (LOV) unserer Mitglieder beleuchtete dieses Jahr an vier Abenden im September die Chemnitzer City und zog weit über 50.000 Besucher an. Allein am Freitag, dem besucherstärksten Tag des Festivals, versammelten sich etwa 25.000 Menschen in der Innenstadt, um zu sehen, wie mit kreativer Lichtkunst verborgene Potentiale der Stadt beleuchtet wurden.
Mehr Licht, mehr Vision: Chemnitz im Glanz des LOV
Der Marienplatz stand als zentrales Herzstück im Fokus der beeindruckenden internationalen Lichtinstallationen und wurde zum lebendigen Treffpunkt der Stadt. Aber auch an vielen weiteren Stationen wie am Hauptbahnhof, Opernplatz und dem Karl-Marx-Monument blieben die Menschen stehen, ließen begeistert die lebhafte Atmosphäre auf sich wirken und applaudierten. Sie nutzten die Möglichkeit, auf einem Lichtspaziergang öffentliche Räume neu zu entdecken, und zu sehen, wie starre Flächen lebendig werden und Strahlkraft erlangen.
Wir freuen uns über das zahlreiche positive Feedback und danken allen, die sich für das Gelingen der Veranstaltung eingesetzt haben. Zuallererst unseren Mitgliedern, die im Arbeitskreis rund um Lotte Claudia Fischer und Linda Hüttner eine ganz besondere Leistung erreicht haben. Danke auch an die vielen weiteren ehrenamtlichen Helfer:innen im Verein Baukultur für Chemnitz e.V. als Ausrichter des Festivals, die einen reibungslosen und störungsfreien Ablauf organisiert haben sowie ein herzlicher Dank an alle Sponsor:innen und Spender:innen. Im kommenden Jahr ist Chemnitz europäische Kulturhauptstadt und mit dem Lichtkunstfestival bekommen schon jetzt viele Menschen eine Ahnung davon, was die Stadt Besonderes vermag. Das nächste Festival ist vom 24. bis 27. September 2025 geplant, auch dann wieder mit dem stadtplanerischen und künstlerischen Blick in die Zukunft und der Vision, Veränderungen anzustoßen.
Platzvisionen – Platzgeschichten –
Platzgestaltung
Das Projekt „Platzvisionen – Platzgeschichten – Platzgestaltung“ besteht aus drei Säulen, die nebeneinander und miteinander stattfinden. Diese werden zeitlich gestaffelt durchgeführt und in 2025 in einer großen gemeinsamen Aktion münden. Der Arbeitskreis Chemnitz – Kulturhauptstadt 2025 der AKS gestaltet dieses Projekt gemeinsam mit dem Baukultur für Chemnitz e.V. und dem smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz.
Platzvisionen in Bewegung –
Umzug vom Bahnhofsvorplatz zum Seeberplatz und jetzt auf den Stefan-Heym-Platz
Am 17. August 2024 bot die Veranstaltung „Platzvisionen – Mach’s zu deinem Platz“ den Bürger:innen von Chemnitz eine kreative Plattform zur Mitgestaltung und die Teilnehmenden setzten sich intensiv mit der Zukunft des Stefan-Heym-Platzes auseinander. Vier Stunden lang gab es neben der Möglichkeit, die Platzgestaltung zu diskutieren und eigene Ideen einzubringen, auch viele Informationen zur Geschichte des Platzes und seiner Gebäude. Ein besonderer Fokus lag darauf, die bisherigen Ergebnisse einer Umfrage vorzustellen, die seit Mai die Meinungen und Wünsche der Bevölkerung zum Stefan-Heym-Platz gesammelt hatte. Landschaftsarchitektinnen sowie das smac mit der „Chemnitz.ZeitWeise“-App ergänzten das informative Programm, das mit einer Lesung der Stefan-Heym-Gesellschaft und Live-Musik abgerundet wurde. Trotz der lauten Umgebung und der wenig einladenden Aufenthaltsqualität des Platzes, war das Inter
esse groß. Besonders durch die musikalischen Highlights, wie das Brass 94- Orchester aus Thum und einer Japanischen Trommelshow mit Hibiki Daiko e.V. aus Chemnitz, zog die Veranstaltung zahlreiche Neugierige an. Die Ergebnisse der Umfrage und die während der Veranstaltung gesammelten Ideen werden nun den zuständigen Ämtern zur Auswertung und möglichen Umgestaltung des Platzes übergeben. Die Veranstaltungsreihe soll in 2025 fortgesetzt werden. Sie ist ein großer Erfolg und ein wichtiger Schritt in Richtung einer aktiveren Bürgerbeteiligung in der Stadtgestaltung. Die Organisatorinnen Hedda Schork, Andrea Alter und Christina Michel danken allen Beteiligten und hoffen, „Platzvisionen“ zu einem festen Format in Chemnitz zu entwickeln.
Europäischer Studierendenwettbewerb Chemnitz 2025
Die Architektenkammer Sachsen lobt auf Initiative des Arbeitskreises Anfang 2025 zudem einen internationalen Studierendenwettbewerb aus. Aus diesem sollen speziell Ideen und Entwürfe für das Areal im Bereich der Brückenstraße zwischen Straße der Nationen und Mühlenstraße hervorgehen.
Chemnitz inside: upgrade + connect
Das Wettbewerbsgebiet erstreckt sich über 50.000 m² und bietet eine einmalige Chance, die städtische Landschaft zu transformieren. Innerhalb des Areals befindet sich ein beeindruckendes Gebäudeensemble aus den 1960er Jahren, welches einst das Parteigebäude und die Bezirksleitung des Bezirkes Karl-Marx-Stadt beherbergte. Heute dient es als Behördenkomplex. Davor thront das Karl-Marx-Monument, eine der größten Porträtbüsten der Welt. Ebenfalls zum Areal gehören weitere Gebäude wie die Industrie- und Handelskammer Chemnitz, das Heck-Art mit Galerie und Restaurant sowie ein Gebäude der Städtischen Theater Chemnitz.
Frische Ideen sind gefragt! Gesucht werden visionäre Konzepte, die die Vielfalt der Chemnitzer Bevölkerung ansprechen und die Innenstadt beleben. Von innovativen Nutzungsmöglichkeiten über Klimaanpassungen bis hin zu neuen Verkehrskonzepten – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Weitere Informationen gibts beim Verein für Baukultur Chemnitz e.V., der das Projekt federführend betreut.
Zukunftsstadt Chemnitz – Transformation zur multifunktionalen, resilienten, grünen und lebendigen Innenstadt (Brückenstraße)
Aus stadtplanerischer Sicht plädieren wir für eine menschenfreundlich gestaltete und verkehrsberuhigte Innenstadt. Die Menschen werden die Innenstadt jedoch nur dann frequentieren und annehmen, wenn menschliche Grundbedürfnisse wie Wohlfühlen, Genießen, Flanieren und Erleben möglich werden. Die Orte unserer Begegnungen bedürfen dazu einer ansprechenden städtebaulichen und attraktiven räumlichen Gestaltung. In diesem Sinne benötigen wir mehr Grünflächen, Parks und begrünte Plätze.
Als Leitprojekt für die Innenstadtentwicklung möchten wir die ehemalige Fußachse von der Aktienspinnerei (heute Universitätsbibliothek) durch den Schillerpark, den Theaterplatz, die Kunstsammlungen bis zur Marienstraße wieder beleben und über die Brückenstraße, den Stadthallenpark bis zum Stadtkern erweitern und als innerstädtische Flaniermeile etablieren.
Auf dem Marienplatz hinter der „Parteifalte“ soll als Schlüsselprojekt ein modernes, urbanes und multifunktionales Quartier entstehen. Dadurch werden die Innenstadt, der nahegelegene Brühl sowie der angrenzende Stadtteil Sonnenberg einen kräftigen Entwicklungsimpuls und eine nachhaltige Belebung erfahren.
Die notwendigen Anpassungen an die Folgen des Klimawandels verstärken das Erfordernis für einen umfassenden grün-blauen Stadtumbau sowie die beschriebenen Transformationen in der Innenstadt und der angrenzenden Quartiere.
Roter Turm
Das älteste Bauwerk der Stadt Chemnitz, der Rote Turm, soll im Jahr 2025 für Gäste und Einwohner:innen geöffnet werden. In der Turmstube ist eine Ausstellung zur Stadtgeschichte vorgesehen. Die Fassade soll, inspiriert vom Lichterfestival Chemnitz dauerhaft illuminiert und bespielt werden. Die benachbarte Galerie Roter Turm plant ihren Zugang zum Roten Turm zu öffnen. Seit Anfang 2023 hat sich eine Arbeitsgruppe gefunden, um den Roten Turm zu beleben und mit LICHT IM TURM + LICHT AM TURM ein Wahrzeichen der Stadt leuchten zu lassen.
Wir freuen uns, dass das Projekt zur Wiederbelebung des Chemnitzer Wahrzeichens den 2. Preis beim City-Wettbewerb "Ab in die Mitte!" gewonnen hat. Der letzte verbliebene Bestandteil der ehemaligen Stadtmauer soll nun ganzjährig nutzbar gemacht werden. Angedacht sind eine Turmöffnung, Außengastronomie, Spielflächen, Beleuchtung und eine Öffnung zur "Galerie Roter Turm". Hinter dem Projekt stehen neben der Architektenkammer Sachsen u.a. die Stadtverwaltung Chemnitz, die Galerie Roter Turm, der Rotary Club, der Lions Club. Weitere Infos direkt auf der Seite "Roter Turm".