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Ein Nachruf für Holm Pinkert (1956–2024)

Am 23. Juli 2024 ist unser Mitglied, der Freie Architekt und Freie Garten- und Landschaftsarchitekt Holm Pinkert nach einem tragischen Fahrradunfall verstorben.
Mit seinem Tod endet sein jahrzehntelanger Einsatz für Dresdens Kulturgebäude und denkmalgeschützten Bestand.

Holm Pinkert studierte von 1977 bis 1982 an der TU Dresden, Sektion Architektur, Fachbereich Landschaftsarchitektur. Bereits in seiner Diplomarbeit, für die er an der städtebaulichen Studie Rekogebiet „Äußere Neustadt“ mitarbeitete, setzte er sich mit städtebaulichen Themen und Fragestellungen auseinander.
Nach seinem Studium arbeitete Holm Pinkert im Büro des Bezirksarchitekten Dresden, wo er mit städtebaulichen Studien und Konzeptionen für Neubau- und Rekonstruktionsgebiete in den Arbeitsbereichen Freiflächenplanung, Städtebau und Verkehrsplanung befasst war. Ab 1985 war er im Büro für architekturbezogene Kunst in Dresden vor allem für Koordinationsarbeiten zur Einordnung und Realisierung von Kunst im Architekturraum und die Erarbeitung von Gestaltungskonzeptionen für Standorte architekturbezogener Kunst zuständig. Daneben beteiligte sich Holm Pinkert auch an Wettbewerben, wie der Weltbiennale für Architektur, Sofia (1987 & 1989) zum Thema zukunftsorientiertes Bauen und Wohnen, an der Rekostudie „Societätstheater“ im Auftrag der Stadt Dresden und beschäftigte sich mit der Innenraum- und Farbgestaltung zur Rekonstruktion von Kulturhäusern wie des Jugendclubhauses Rudi Arndt, Dresden und des Clubhauses Pentacon, Dresden.

Schon seit dem Gründungsjahr 1991 war Holm Pinkert Mitglied der Architektenkammer Sachsen und setzte seitdem als freiberuflicher Architekt und Landschaftsarchitekt zahlreiche Projekte um, zu denen viele Kulturgebäude in Dresden – wie das Heinrich-Schütz-Konservatorium, die Bibliothek Neustadt und das Haus der Jugend – gehörten. In Erinnerung bleibt besonders sein Einsatz für den Bestand, sein behutsamer Umgang und sein Feingefühl bei der Sanierung denkmalgeschützter Gebäude, wie die Kinderkrippe Gret-Palucca-Str. 3 (Architekt Prof. H. Trauzettel, 1963, Zeugnis der Ostmoderne), sowie sein intensives Engagement für den Erhalt der Villa Wigman.

Wir trauern um einen geschätzten und engagierten Kollegen und werden ihn und sein Wirken in Erinnerung behalten. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freunden und Weggefährten.


Andreas Wohlfarth, Präsident der Architektenkammer Sachsen